In Between

Einladungskarte für die Ausstellung "In Between"

IN BETWEEN — dazwischen


eine Ausstellung über Zwischenräume, Richtungswechsel und das, was aus dem Rahmen fällt.
Viele von uns arbeiten in Werkreihen, oft über längere Zeiträume, entlang eines Themas, einer
Technik, einer Handschrift. Und doch entstehen manchmal plötzlich Arbeiten, die aus der eigenen
Linie herausfallen – unerwartet, inkohärent, nicht einzuordnen.
Vielleicht sind sie Zufällen geschuldet. Vielleicht aber auch Ausdruck eines Übergangs: ein
Zwischenstadium – zwischen zwei Beziehungen, zwei Ateliers, zwei Lebensphasen. Zwischen einem
alten Werkzeug, das nicht mehr funktioniert, und einem neuen, das noch nicht da ist. Zwischen dem,
was vorbei ist, und dem, was noch nicht begonnen hat. Auch die Schwelle zwischen den Jahren –
zwischen Rückblick und Vorsatz – kann Anlass für solche Arbeiten sein.
Vielleicht entstehen sie aus dem Bedürfnis nach einem Befreiungsschlag, um der eigenen Kreativität
auf die Sprünge zu helfen. Vielleicht reagieren sie auf ein persönliches Erlebnis, eine andere
Ausstellung oder den Impuls eines Kollegen. Oft aber bleiben solche Arbeiten unsichtbar, weil sie —
verletzlich — nicht ins vertraute Raster passen – und wir ihnen selbst nicht trauen.
Seitensprünge, Ausrutscher, Brüche, Solitäre – auch jene Einzelstücke, die sich keiner Serie, keiner
klaren Entwicklung zuordnen lassen.
Arbeiten, die vielleicht aus der Reihe tanzen, nicht ganz passen wollen oder noch auf der Suche sind.
„Das Werk ist immer schlauer als der Autor” (Heiner Müller)
Sie mögen irritieren oder ungesichert wirken, doch gerade darin liegt ihre Kraft:
Denn manchmal zeigen sie etwas, das wir selbst noch nicht ganz kennen – und das auch für andere
überraschend sein kann: für Kolleg*innen, die uns zu kennen glauben und für das Publikum, das uns
neu entdecken darf.